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Verbreitung

Hallo Nachbar, heute schon Amok gelaufen?

Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Menschen Ihrer näheren Umgebung Spiele besitzen und täglich genießen, die so mancher Politiker als "Killerspiel" einstufen würde.

Leben Sie in einem Mehrfamilienhaus oder einer städtischen Wohnsiedlung? Dann ist dier Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich gleich mehrere ihrer Nachbarn mit solcher Software beschäftigen.

Laut der derzeitigen Propaganda sind all ihre "Zockernachbarn" somit potentielle Amokläufer, die vor sich selbst beschützt werden müssen. Ich weiß, bislang kamen Sie ihnen eigentlich ganz harmlos vor, aber man weiß ja nie. Vielleicht sollten Sie mal ein Auge auf sie haben.

Ich hoffe, Sie verstehen den sarkastischen Ton des letzten Absatzes, denn ich möchte nicht mit Vergleichen wie Bücherverbrennungen oder einem Generalverdacht à la DDR argumentieren.

Aber angesichts der hohen Verbreitung solcher Spiele sollte sich jeder Wähler fragen, ob die Rechte so vieler Menschen wegen einer Handvoll "Spinner" beschnitten werden dürfen.

Deutschland war schon immer gut darin, Dinge zu verbieten, die die Obrigkeit nicht verstand. Und dass Abgeordnete, die das Alter von 50 in der Regel deutlich überschritten haben, keinen Bezug und kein Verständnis für Videospiele haben, mag nachvollziehbar sein - macht ein pauschales Verbot aber noch lange nicht rechtens.

Wie der Name schon sagt, sollen unsere Volksvertreter das Volk vertreten. Offensichtlich verkennen Sie, welche Konsequenz eine große Gemeinschaft wie diese ziehen könnte.

Dass Spieler, die sich in ihren Freiheiten eingeschränkt und ungerecht behandelt fühlen, ihr Kreuzchen bei CDU, CSU, SPD, FDP oder den Grünen machen, wird mit jedem weiteren Tag unwahrscheinlicher.